Neuartige Kreislaufpumpe (VAD) zur Behandlung der Herzinsuffizienz
Kurzfassung
Neuartige Kreislaufpumpe (VAD / Ventricular Assisted Device) zur Langzeittherapie der Herzinsuffizienz, die sich durch geringe Gesamtabmessungen und niedrigen Energieverbrauch, optimierte Fließeigenschaften und geringere mechanische Schädigung der Blutbestandteile auszeichnet. Sie kann prinzipiell an verschiedenen anatomischen Strukturen wie der Aorta und der Pulmonalarterie, aber natürlich auch am Herzen eingesetzt werden.
Anwendungsbereiche
Herzunterstützungspumpe zur Langzeittherapie für Patienten mit Herzleistungsschwäche
Hintergrund
Die Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz) stellt die dritthäufigste Todesursache durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Bundesrepublik Deutschland dar. In Europa wird die Zahl betroffener Patienten auf über zehn Millionen geschätzt. In Deutschland leiden etwa drei Prozent der Bevölkerung an einer Herzinsuffizienz, bei den über 80-Jährigen sind es zehn Prozent.
Problemstellung
Der Ersatz der Pumpfunktion des Herzens durch ein Spenderorgan ist nur begrenzt möglich, ebenso der dauerhafte Ersatz durch maschinelle Systeme, sogenannte Kunstherzen. Es existieren zwar verschiedene Herzunterstützungs-pumpen, diese müssen jedoch operativ aufwändig an die Herzkammer des Patienten angeschlossen werden. Dies ist nach wie vor unbefriedigend.
Lösung
Eine Arbeitsgemeinschaft aus Wissenschaftlern der Hochschule Karlsruhe, des Univ.-Klinikums Essen und des Univ.-Klinikums Heidelberg (koordinierend) hat ein Funktionsmuster für eine neuartige Herzunterstützungspumpe (VAD / Ventricular Assisted Device) entwickelt, um die Möglichkeiten zum Einsatz von Herzunterstützungspumpen zu erweitern.
Vorteile
- Kombination eines aktiven Lagerungs- und Antriebskonzeptes
- verschleißfreie Lagerung der Pumpe
- geringer Energieverbrauch
- geringer Platzbedarf; Somit wird der operative Aufwand im Vergleich mit dem aktuellen Operationsprozess verringert
- optimierte Pumpengeometrie, gute strömungstechnische Eigenschaften optimierte Flussführung und optimiertes Impeller
- geringere mechanische Schädigung für die Blutbestandteile (verminderte Gefahr von Blutgerinnseln)
- Anpassung an wechselnde Anforderungen des Organismus (Leistungssteuerung)
- pulsatiler Betrieb (Erhalt der natürlichen Blutbewegung im Gefäß)
- bessere Überwachungsmöglichkeiten der Kreislaufpumpenfunktion im laufenden Betrieb
- Einsatz der neuartigen Kreislaufpumpe an verschiedenen anatomischen Strukturen wie Hauptschlagader, Lungenschlagader oder auch im Herzen ist prinzipiell möglich