Neues umweltfreundliches Flammschutzmittel mit großen Karrierechancen –

01.04.2007 – Hochschulerfinder sind an der Wegbereitung zum Markt aktiv beteiligt

Die Erfindung der Universität Konstanz hat das Potenzial, bedeutende Anteile des Weltmarktes für Flammschutzmittel zu erobern. Weitsichtige Investoren haben sich durch Ankauf des Patents die Chancen auf hohe Renditen gesichert. TLB hat die Verwertung dieses Schutzrechtes initiiert und die Vertragsverhandlungen geführt. Freuen dürfen sich nun auch die am Verkaufserfolg ebenfalls beteiligten Erfinder.

Unverzichtbar und überall
Flammschutzmittel vermeiden die Ausbreitung von Bränden, retten Leben und bewahren Eigentum, indem sie die Entflammbarkeit vieler Materialien, insbesondere Kunststoffe erschweren, die Brandausbreitung hemmen und den Verbrennungsprozess verzögern.
Aus unserem modernen Leben sind derartige Kunststoff-Additive nicht mehr wegzudenken. Sie stecken in Bodenbelägen aus PVC, in Dämmstoffen und Montageschäumen aus Polyurethan, in den Gehäusen elektronischer Geräte (z.B. TV, PC, Monitor) und Kunststoffverkleidungen von Automobilen etc.

Die Kunststoffindustrie setzt heutzutage bevorzugt halogenhaltige organische Verbindungen wegen ihrer guten Flammschutzwirkung als Additive ein. Beim Verbrennen dieser Verbindungen können jedoch Giftstoffe wie Dioxine und Furane in merklichen Konzentrationen entstehen, die als gesundheitsgefährdende Rauchablagerungen sehr lange in der Umgebung zurückbleiben können.
Aufgrund ihrer relativ hohen toxikologischen und auch ökotoxikologisch bedenklichen Eigenschaft sind halogenhaltige Flammschutzmittel zunehmend in die Kritik geraten. Steigende Umweltschutzauflagen zwingen die Kunststoffindustrie zum Umdenken. Gesucht werden umweltschonendere halogenfreie Flammschutzmittel, die das Potenzial haben, die halogenhaltigen Flammschutzmittel auf dem Markt (43.000 Tonnen im Jahr) größtenteils zu ersetzen. Herausragende Alternativstoffe sollten darüber hinaus auch kostengünstig und gut mit dem zu schützenden Kunststoffmaterial verarbeitbar sein.

Umweltfreundlichkeit – gute Anwendbarkeit
Die Konstanzer Erfindung bietet eine neue Substanzklasse farbloser, phosphor- und stickstoffreicher cyclischer Azinderivaten als Alternative für halogenhaltige Verbindungen an. Frei von Halogen sind diese Stoffe sowohl umweltfreundlich wie auch aufgrund der polymeren chemischen Struktur potentiell besser zu verarbeiten als konventionelle Additive. Flammschutzmittel mit hohem Stickstoff- und Phosphorgehalt zeigen darüber hinaus erfahrungsgemäß sehr gute flammhemmende Eigenschaften. In der Kunststoffindustrie findet die Konstanzer Erfindung deshalb breites Interesse.

F&E auf der Karriereleiter
Weitere Forschungs- und Entwicklungsvorhaben werden zeigen, in welchen Kunststoffen die erfindungsgemäßen Azinderivate optimale flammhemmende Eigenschaften aufweisen. Zu diesem Zweck können die Azinderivate hinsichtlich ihrer chemischen Struktur auf die spezielle Anwendung in Schäumen, Lacken, Hartkunststoffen etc. durchaus „maßgeschneidert“ werden. Allerdings müssen alle neue Flammschutzmittel branchenübliche und gesetzliche Produkt- und Brandschutznormen erfüllen, bevor sie den Markt erobern können.

Verwertung
TLB hat das Marktpotenzial dieser Erfindung erkannt und unmittelbar darauf ein Schutzrecht beim Deutschen Patent- und Markenamt beantragt. Internationale Patentanmeldungen folgten zeitnahe und schon 2,5 Jahre nach der Erstanmeldung konnte ein Käufer für das Schutzrecht und Investor für die noch weiterführende Optimierungs- und Entwicklungsarbeiten gefunden werden. Die Hochschulerfinder sind an diesen Weiterentwicklungen beteiligt und tragen mit ihrem Know-how maßgeblich zur Wertsteigerung der Produkte aus der Basiserfindung bei. Wichtig für den Erfolg des Projekts war und ist die sehr gute Zusammenarbeit zwischen allen Parteien, TLB, Hochschule und Erfindern.