TLB feiert 10 Jahre

04.11.2008 – Veranstaltungstag stimuliert neue Ideen und Kontakte für Technologie-Verwertung

Hochschulerfinder finden in Baden-Württemberg gute Voraussetzungen, um ihre Forschungsergebnisse zu patentieren und wirtschaftlich zu verwerten. Hier arbeitet die Patentverwertungsagentur TLB GmbH, um in gut funktionierenden Netzwerken Innovationen voranzutreiben. Lokale Akteure und internationale Gastreferenten nahmen das 10-jährige Firmenjubiläum von TLB mit Symposium und Festveranstaltung zum Anlass, die Zukunft und neue Möglichkeiten des Forschungstransfers zu skizzieren. Durch die beiden Veranstaltungen moderierte Klaus Haasis, Geschäftsführer der MFG Baden-Württemberg mbH.

Die Festrede hielt der Wissenschaftsastronaut und Universitätsprofessor Prof. Dr. Ernst Willi Messerschmid. Mit seinem Vortrag „Vom All in den Alltag“ schlug er einen weiten Bogen zwischen Forschungsstrategie und praktischem Nutzen.

 
Technologietransfer breiter aufstellen


Die Bilanz der TLB GmbH könne sich sehen lassen, so Ministerialdirigent Dr. Heribert Knorr aus der Sicht des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg: „Seit Jahren belegt sie den Spitzenplatz unter den 21 Verwertungsagenturen. Die Strategie ‚Klasse statt Masse’ hat sich ausgezahlt, obwohl sie lange umstritten war.“  Und mit Blick auf die materielle Seite: „Die Verwertungseinnahmen über mehrere Jahre liegen um mehr als etwa das Vierfache über dem Durchschnitt aller deutschen Patentverwertungsagenturen.“ – Ein Erfolg an dem die Hochschulen und Erfinder durch Rückflüsse partizipieren.
Für die Zukunft gelte es nun, den Technologietransfer breiter aufzustellen, „Blockaden aufzubrechen und Synergien zwischen den einzelnen Akteuren und Ebenen zu schaffen“.
Bürgermeisterin für Wirtschaft und Finanzen  der Stadt Karlsruhe, Margret Mergen, hob die Bedeutung und die Position der TLB GmbH heraus, die den Brückenschlag zwischen Wirtschaft und Wissenschaft schaffe und auch die kleinen und mittelständischen Unternehmen mit einbinde. Sie plädierte für ein unbürokratisches Clustern, um den Technologietransfer effizient und nutzbringend zu gestalten.
TLB ist aus einem Pilotprojekt an der Karlsruher Universität hervorgegangen. In seinem Grußwort betonte Prof. Dr. Horst Hippler, Rektor der Universität Karlsruhe (TH) und langjähriger Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der TLB, die Professionalisierung, die TLB in den Bereich der Patentverwertung hineingetragen habe. Für die Zukunft wünscht sich Prof. Hippler, „dass Innovation in die Köpfe hineingeht, und dass Innovation mit allen Aspekten betrieben wird – das wäre eigentlich mein Traum.“
Sowohl Dr. Knorr als auch Prof. Hippler setzen für die Zukunft unter anderem verstärkt auf das Thema Unternehmensgründung. Nach Dr. Knorr gelte es, „Patentverwertung und Gründergeschehen zu einer Transferform zu machen, die gleichgewichtig im Technologietransfer ihren Platz findet.“
Das am gleichen Tag veranstaltete, international besetzte Symposium konnte für die hier angesprochenen Themen Unternehmensgründung und Clusterarbeit deutliche Impulse geben.