Schleiden-Medaille an Professor Thomas Cremer vergeben

21.12.2009 – Prof. Dr. Thomas Cremer wurde für seine prägende Arbeit auf dem Gebiet der Zellarchitektur kürzlich mit der Schleiden-Medaille gewürdigt. Diese Auszeichnung erhielt er von der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie. TLB hat für den Forscher erfolgreich eine Erfindung verwertet. 

Mit seiner Forschung gelang es Prof. Thomas Cremer, die Hypothese der „Chromosomen-Territorien“ im Zellkern zu beweisen. Thomas Cremer ist Professor für Anthropologie und Humangenetik an der Ludwig-Maximilian-Universität München und seit 2006 Mitglied der Leopoldina-Sektion Humangenetik und Molekulare Medizin.

Cremer konnte belegen, dass die Chromosomen nicht zufällig im Zellkern verteilt sind, sondern eine bestimmte Zelltyp-spezifische Topografie haben. Zusammen mit seinem Bruder, dem renommierten Physiker Prof. Dr. Dr. Christoph Cremer (Universität Heidelberg), hat er ein Verfahren zur Laser-UV-Mikrobestrahlung des Zellkerns in lebenden Zellen entwickelt, das erste Beweise für die Existenz der Chromosomenterritorien und ihre Anordnung lieferten. 

Beide Brüder beschrieben in einer Patentschrift vom Jahr 1971 die Entwicklung einer Hologramm-basierten 4Pi-Laserscanning-Mikroskopie (DE Offenlegungsschrift 2116521). Diese Patentschrift enthält bereits erste Ideen zur Verwendung photoschaltbarer Moleküle zu einer verbesserten lichtoptischen Gewinnung von Nanostrukturen.

TLB ist für beide Brüder im Bereich Patent- und Verwertungsmanagement tätig. Die hochspezifischen Gensonden von Prof. Thomas Cremer hat TLB erfolgreich an einen Weltmarktführer im biotechnologischen Bereich vermarktet. Mit den leuchtenden Chromosomen lassen sich Veränderungen in den Chromosomen aufspüren und Erbgutuntersuchungen einfacher und genauer durchführen. Sie werden in der Pränataldiagnostik, Rechtsmedizin sowie Diagnose und Einstufung von Tumoren eingesetzt.

Auch für Christoph Cremer ist TLB tätig, nämlich  bei der Vermarktung seiner bahnbrechenden Erfindungen auf dem Gebiet der Superresolution Mikroskopie. 

Zur Schleiden-Medaille: Die Schleiden-Medaille, benannt nach Matthias Jacob Schleiden (1804-1881), wird seit 1955 für hervorragende Erkenntnisse auf dem Gebiete der Zellbiologie vergeben. Zwei Preise werden im Abstand von zwei Jahren verliehen.