Erst weiterentwickeln, dann lizenzieren

Erfindungen aus Universitäten und Hochschulen, die von TLB patentiert und betreut werden, befinden sich nicht selten in einem frühen Entwicklungsstadium und sind daher noch etwas weit von einem marktreifen Produkt entfernt. Da die Einführung neuer Technologien insbesondere für KMU ein wesentliches wirtschaftliches Risiko darstellen kann, scheuen sich diese Unternehmen oft davor, eine für sie grundsätzlich attraktive, aber in diesem frühen Stadium befindliche Erfindung zu lizenzieren. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten brauchen viele Unternehmen daher mehr Klarheit über die Umsetzbarkeit einer Erfindung und einen überschaubaren Kostenrahmen.

 

Hier können Förderprogramme des BMBF und BMWi eine Brücke bauen. Sie fördern die nächsten Entwicklungsschritte, und dabei häufig auch explizit die Zusammenarbeit von Universitäten und Hochschulen mit Unternehmen. Die Erfahrung zeigt, dass Unternehmen, die sich für eine gemeinsame F&E-Kooperation gewinnen lassen, in der Regel auch ein ernsthaftes Interesse an einer späteren Lizenzierung der bestehenden Patente haben. Die Expertise des Erfinders ist daher oft über die Kooperationsschritte hinaus gefragt. Während der gemeinsamen Entwicklungszeit stehen dann nicht nur die Machbarkeit sondern auch die gute Zusammenarbeit zwischen Erfinder und Unternehmen im Fokus – ein entscheidendes Kriterium bei der Verwertung von Hochschulpatenten.

 

TLB-Erfinder nehmen mit Erfolg an solchen Programmen teil. Vergangene Projekte zeigen, dass eine öffentliche Förderung nach der Patentanmeldung unter Einbeziehung von Unternehmen die Chance für eine Lizenzierung deutlich erhöht.

 

Zwei der drei hier vorgestellten Programme – ZIM und FHprofUnt – fördern insbesondere die Zusammenarbeit von öffentlichen Forschungseinrichtungen mit KMU. Durch ihre Flexibilität und Schnelligkeit bei Entscheidungen und in der Umsetzung von neuen Ideen sind KMU grundsätzlich ein attraktiver Partner für Universitäten, Hochschulen und die involvierten Erfinder. 

 

Leistung von TLB

TLB nutzt öffentliche Förderprojekte verstärkt für die Verwertung bestehender Hochschulpatente. TLB-Innovationsmanager

  • sondieren je nach Anforderungen der Förderrichtlinie den Markt nach geeigneten Firmen, die sich für eine Antragsstellung am besten eignen, 
  • geben Stellungnahmen zur Verwertbarkeit der Erfindung und zur Patentsituation ab, 
  • beraten, wie vorhandenes patentgeschütztes Know-how der Hochschulerfinder eingebracht werden kann und wie im Projekt entstehendes relevantes Wissen patentrechtlich am besten zu behandeln ist, 
  • wirken bei der Ausgestaltung von Kooperationsverträgen mit, um spätestens nach Projektende optimale Bedingungen für eine Lizenzierung durch die Projektpartner oder andere Interessenten erreichen zu können,
  • koordinieren gegebenenfalls auch die Antragsstellung.

 

SIGNO-„Prototypenförderung“

Im Rahmen der SIGNO-Verwertungsförderung unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) die Weiterentwicklung von Erfindungen und erleichtert dadurch maßgeblich den Nachweis der Funktionsfähigkeit bzw. der technischen Umsetzbarkeit (Prototyp) von schutzrechtlich gesicherten FuE-Ergebnissen. Die entsprechenden Fördervorhaben müssen zurzeit bei einer maximalen Laufzeit von sechs Monaten bis zum 31.12.2010 abgeschlossen sein. Es wird eine Förderquote von maximal 80% und eine maximale Zuwendungssumme von 40 T€ pro Projekt gewährt. Der Eigenanteil der Universitäten oder Hochschulen von mindestens 20 % muss dabei entweder vom Antragssteller selbst aus eigenen Mitteln oder durch Unternehmen als Auftraggeber aufgebracht werden. TLB begleitet in diesem Programm aktuell drei Erfindungen aus den Bereichen Maschinenbau, Verfahrenstechnik und Chemie/Farben. Beteiligt sind die Hochschulen Furtwangen und Karlsruhe sowie das Karlsruher Institut für Technologie KIT. Mehr Informationen über uns.

 

Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)

Ein weiteres Programm des BMWi fördert Kooperationen zwischen Universitäten bzw. Hochschulen und der mittelständischen Wirtschaft. 

Ziel des „Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM)“ ist es, FuE-Ergebnisse zügig in marktwirksame Produkte und Dienstleistungen umzusetzen und dadurch das Wachstum vor allem von KMU zu fördern. Für Hochschulerfindungen ist insbesondere das Fördermodul ZIM-KOOP (KF) geeignet. Von großem Vorteil bei diesem Programm ist, dass keine Einschränkung auf bestimmte Technologien und Branchen besteht. Forschungseinrichtungen bekommen Fördersätze in Höhe von 90 % bis 100 % der zuwendungsfähigen Kosten, bei einer maximalen Zuwendung pro Teilprojekt von 175.000 €. Unternehmen werden mit einem Fördersatz von 25% bis 50% der zuwendungsfähigen Kosten gefördert. Diese sind pro Teilprojekt auf 350.000 € begrenzt. Anträge können laufend gestellt werden. Für Forschungseinrichtungen und für KMU unter 250 Beschäftigte ist der letzte Einreichungstermin der 31.12.2013. Für größere Unternehmen bis 1000 Beschäftigte ist dies der 31.12.2010.

Hier unterstützt TLB derzeit ein Projekt zu einer Erfindung aus dem Bereich Medizintechnik der Universität Freiburg. <link http: www.zim-bmwi.de external-link-new-window externen link in neuem>Mehr Informationen

 

FHprofUnt 

Im Fokus der Förderlinie „Forschung an Fachhochschulen mit Unternehmen (FHprofUnt)“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) steht insbesondere die Zusammenarbeit mit kleinen und mittleren Unternehmen, um den anwendungsnahen Wissens- und Technologietransfer zu fördern und zu beschleunigen. Derzeit wird eine von TLB patentierte Hochschulerfindung im Rahmen eines mehrjährigen Verbundprojektes weiterentwickelt; an dem Projekt sind neben drei Unternehmen auch universitäre Forschungseinrichtungen beteiligt. <link http: www.bmbf.de de external-link-new-window externen link in neuem>Mehr Informationen